Luisenthaler SV e.V.
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+++Teil 1: "10 Fragen an Dejan Cvejic" - Staffel 2 der Interviewreihe+++

Administrator .., 07.03.2021

Da der Lockdown weitergeht und auch eine Rückkehr auf den Platz derzeit noch in den Sternen steht, wollen wir zur Auflockerung unsere Interviewreihe mit der 2. Staffel fortsetzen. Wie von den Streaminganbietern gewöhnt reduziert sich die Folgenanzahl (Budgetfragen und so...). Trotzdem warten 5 brandneue, spannende, erkenntnisreiche und stets linguistisch und informell hoch wertvolle Fragerunden auf euch.

Da die erste Folge einer neuen Staffel im Normallfall mit "Was bisher geschah..." beginnt, geht es dieses mal mit Dejan Cvejic um die Vergangenheit im Verein. Dejan trainierte von 2009 bis 2015 unsere zweite Mannschaft. Allerdings sollten natürlich in der Auftaktfolge auch neue spannende Sachen passieren. Also haben wir auch daran gedacht und präsentieren in der letzten Frage eine spannende Neuankündigung für unseren Verein.

Ps. einen Cliffhanger gibt es nicht. Trotzdem wäre es klasse wenn ihr bei der nächste "Folge" wieder dabei seid.

Aber jetzt: Vorhang auf!

 

LSV: Hallo Dejan, dich interviewen wir heute eigentlich als Ehemaligen. Die Betonung liegt aber auf „eigentlich“, warum dazu gibt es sicher im Interview gleich mehr.

1. Wie kommst du durch die Corona Zeit und wie hältst du dich fit?

Dejan: Nun ja es geht so. Vor dem ersten Lockdown wurde ich an meiner rechten Schulter operiert und dann wurde alles geschlossen so dass ich meine Reha nicht so antreten konnte wie ich sollte. Dadurch war der Heilungsprozess nicht so wie gewünscht so dass ich Mitte November ein zweites Mal unters Messer musste und jetzt halt daran arbeite, um wieder 100% Fit zu werden.

Alles in allen ist Corona nicht mein Freund, aber es ist Licht am Ende des Tunnels zu erkennen.

2. Wie und wann bist du zum LSV gekommen?

Dejan: Das war 2009 und daran war der „Lange“ (Anm. der Redaktion: Andreas Steuding) Schuld (lacht). Er hatte mich im Vorfeld bearbeitet und die Position schmackhaft gemacht, da er wusste das das ich meine Trainertätigkeit beim FSV 06 Ohratal zum Saisonende beende.

Es sollte zur neuen Saison eine Zweite Mannschaft aufgebaut werden und da suchte der LSV noch einen Trainer. Bei persönlichen Gesprächen mit dem damaligen Trainer der Ersten Mario Stötzer und den jetzigen Ehrenpräsidenten Gerhard Pflügner wurde mir das „Projekt 2.Mannschaft“ ausführlich erklärt was mich dann auch zum Schluss überzeugt hat zuzusagen.

3. Was hast du gemacht bevor du zum LSV gekommen bist?

Dejan: Bevor ich damals zum LSV gekommen bin übernahm ich ab 2004 die Zweite Mannschaft von SV Hohenkirchen. Nachdem sich dann dieser 2006 mit den SV Ohrdruf zusammenschloss war ich bis 2009 Trainer der 3.Mannschaft vom FSV 06 Ohratal.

4. Du warst damals unser Erfolgstrainer der Zweiten Mannschaft bis du Ende 2015 aufgehört hast. Blicke doch kurz für uns auf diese Zeit zurück; wieso nahm die Erfolgsstory damals ihr Ende?

Dejan: Es war eine schöne Zeit mit sehr vielen positiven aber auch ein paar negativen Momenten, auf die ich aber jetzt nicht genau eingehen will. Zum Ende hin war es ein schleichender Prozess, der sich ins Negative entwickelt hat, auf Grund dessen ich dann für mich persönlich die Konsequenz gezogen habe als Trainer zurück zu treten, um eventuell neue positive Impulse zu setzen für die Mannschaft.

Leider war die negative Entwicklung nicht mehr aufzuhalten, man musste ja leider jetzt die Mannschaft zurück ziehen was mich schon traurig macht, wenn man doch sieht was damals mühevoll aufgebaut wurde.

5. Ihr seid damals insgesamt zweimal mit der Zweiten aufgestiegen. Welcher Aufstieg war für dich der bedeutungsvollere?

Dejan: Nun für mich persönlich ganz klar der erste Aufstieg. Keiner hatte damit gerechnet das wir schon in unseren zweiten Jahr aufsteigen.

Daran hat man gesehen welches Potenzial in der Mannschaft war und wie die Jungs heiß waren auf Siege und Erfolge.

Der zweite Aufstieg war natürlich auch etwas Besonderes, wenn man bedenkt wie lange wir uns damals ein Kopf an Kopf Rennen mit Dachwig 3 geliefert hatten und am Schluss eine mega Runde gespielt hatten mit 60 Punkten und 93 geschossenen Toren zum Saisonende.

6. Mittlerweile bist du seit 5 Jahren aus aktiven Posten im Verein raus. Wie hast du dich in der Zwischenzeit über den Verein informiert bzw. bestand weiterhin direkter Kontakt?

Dejan: Nun ich habe das Geschehene immer noch weiterverfolgt. Sei es übers Internet oder durch persönliche Besuche der Spiele und die Gespräche danach. Es bestand also immer ein loser Kontakt zum Verein.

6. Auch du hast in einer langen Laufbahn mit vielen Fußballern gespielt, bzw. diese trainiert. Wer war dein liebster Wegbegleiter?

Dejan: Mein liebster Wegbegleiter: das war der „Lange“.

Wir waren von Anfang an in Hohenkirchen und Ohrdruf zusammen und mit kurzer Unterbrechung dann in Luisenthal. Er hat mich in meiner Trainertätigkeit immer zu 100% unterstützt und war wie es so schön heißt mein verlängerter Arm auf den Platz.

8. Auch bei einigen Trainingslagern warst du dabei. Gibt es da eine besondere Story, die du uns vielleicht erzählen könntest?

Dejan: Da muss ich von meinen Aussageverweigerungsrecht Gebrauch machen, um mich nicht selbst zu belasten (Lacht)

Aber ich kann mich sehr gut erinnern, als damals die jungen Wilden wie Tim Schatz, Oli Thomann und Freddy zum ersten Mal dabei waren und vor Kraft nur so strotzten, das sie mit bloßen Händen Wände einreißen wollten. Leider kann ich mich nicht mehr so genau erinnern wer da damals der Kräftigste war.

Nun alle Trainingslager waren sehr schön, besonders die Abende, an denen alle zusammensaßen und selbstverständlich auch gefeiert haben.

9. Nenne uns DAS SPIEL deiner bisherigen Karriere, welches dir besonders in Erinnerung geblieben ist und warum!

Dejan: Viele würden jetzt bestimmt denken das Spiel in Tüttleben als wir den Ersten Aufstieg perfekt machten. Natürlich war das sehr emotional.

Doch für mich ist es das Spiel in unserer zweiten Aufstiegssaison als wir am 11. Spieltag als Tabellenführer, aber Punktgleich mit SV Blau-Weiß Bufleben sehr ersatzgeschwächt in Ballstädt den damaligen Tabellen 11. antreten mussten.

Wir hatten gleich in der ersten Minute eine riesen Chance von Beda, doch der knallte das Leder leider nur an die Latte. Danach lief erstmal nichts mehr nach vorne zusammen und hinten leisteten wir uns katastrophale Fehler so dass wir zur Halbzeit völlig überraschend klar und deutlich 0:3 hinten lagen.

Auf den Weg in die Kabine war ich natürlich auf 180 und mächtig sauer. Doch als ich als ich dann in die Kabine kam herrschte Totenstille und alle Spieler saßen mit hängenden Köpfen vor mir. Ich stellte mich dann in die Ecke und hab geschwiegen.

Nach über 5 Minuten war es dann unser Torhüter Chris Scharfen der als erster was sagte und mich fragte ob ich was sage oder nicht. Da habe ich erst mal die ganze Mannschaft Aufgebaut (will da nicht ins Detail gehen) und vorm Verlassen der Kabine gesagt: „Das Ding drehen wir“. Wir haben einen Angriff nach dem anderen gefahren aber erstmal kein Glück gehabt, dafür aber hinten als der Gegner das ein oder andere mal mit 2-3 Spielern allein vor Chris waren er aber alles hielt was zu halten war.

Wir hatten dann in der 67 Min durch Andre Scharfen das 1: 3 erzielt aber die Zeit lief uns weck. In der 79. Min erzielte dann Adrian kurz nach seiner Einwechslung das 2:3 und Hoffnung kam auf. Als Beda in der 82.Min das 3:3 machte war die Freude kurzzeitig groß doch das Tor wurde wegen Abseits aberkannt. Doch wir gaben nicht auf und in der 85.Min erzielte Beda dann doch den Ausgleich und als Sascha Fröhlich noch in der 87.Min das 4:3 für uns erzielte war es ein geiles Gefühl und als dann Schluss war, war die Freude bei der Mannschaft mega groß.

Das hat mir gezeigt das wir alles schaffen können und am Ende war es ja der Aufstieg.

10. Zu guter Letzt gibt es eine brandneue Entwicklung: nachdem wir jahrelang keine richtigen Alten Herren mehr hatten, wird nun wieder eine Alte Herren Mannschaft ins Leben gerufen, welche regelmäßig Spiele bestreiten soll. Wir freuen uns verkünden zu können, dass du hier die Leitung übernehmen wirst und in der Gerüchteküche schweben auch die Infos das so einige ehemalige Spieler deiner ersten erfolgreichen Trainerstation bei uns im Verein zum Projekt dazustoßen werden. Wie kam es denn dazu und war erwartest du von deiner neuen Aufgabe?

Dejan: Nun ich wurde da von Andre Sichardt gefragt ob ich mir vorstellen könnte die AH zu übernehmen und nach reiflicher Überlegung (Zeit war da, dank Corona) habe ich dieses Jahr zugesagt.

Große Erwartungen gibt es nicht. Wichtig ist das man sich wieder trifft und etwas zusammen macht, ich will einfach nur das die Jungs Spaß am Spielen haben und Ihre alten Knochen etwas bewegen.

Wenn dann der ein oder andere Sieg dabei heraus springt wird die 3.Halbzeit umso schöner sein.

+++Teil 1: "10 Fragen an Dejan Cvejic" - Staffel 2 der Interviewreihe+++