+++Teil 5: "10 Fragen an Winfried Seeber" - Staffel 2 der Interviewreihe+++
Administrator .., 27.03.2021
Als Abschluss unserer aktuellen Interviewserie beantwortet eine LSV-Legende unsere Fragen. Um den Bogen zum Beginn unserer Serie zu schlagen kommen wir unter anderem auch zum Neustart der alten Herren ins Gespräch. Aber Winne, wie er von allen genannt wird, ist und war in allen möglichen Bereichen des LSV´s am Start. Ob als Spieler, Trainer, Motivator, handwerklich beim Bau des Vereinsheims oder dem Organisieren und Begeistern neuer Spieler für den Luisenthaler Fußball; auf ihn ist immer Verlass. Und auch auf dem Platz hat er sich durchaus einen Namen gemacht, so mancher Stürmer ist im Spiel lieber auf gebührenden Sicherheitsabstand vor seinen gefürchteten Grätschen gegangen.
Hier kommt nun der interessante Abschluss der Interviewserie, die hoffentlich etwas zu eurer Unterhaltung beigetragen hat und auch etwas geholfen hat uns als Verein und die Menschen dahinter und davor besser kennen zu lernen:
LSV: Hallo Winne, schön dass du dich unseren Fragen gestellt hast!
1. Wie kommst du durch die Corona-Zeit und wie hältst du dich fit?
Winne: Bisher komme ich eigentlich ganz gut durch diese Zeit. Wir wandern sehr viel und sind immer in unserer schönen Heimat unterwegs. Außerdem habe ich mir für dieses Jahrvorgenommen etwas an Gewicht zu verlieren und wieder fitter zu werden. Dafür habe ich mir einen Crosstrainer angeschafft, auf dem ich täglich trainiere. Weiterhin habe ich meine Ernährung etwas umgestellt. Ich verzichte abends auf kohlenhydratreiche Produkte, esse viel Gemüse und Obst. Der Effekt hat sich auch schon eingestellt. Ich habe bisher 4 kg abgenommen, Muskelmasse durch das Training aufgebaut und fühle mich echt fit.
2. Wie und wann bist du zum LSV gekommen?
Winne: Die Freizeitbeschäftigung meiner Kumpels und mir bestand am Wochenende immer darin die Spiele unserer Mannschaften, egal ob zu Hause oder auswärts, zu besuchen. In den Halbzeitpausen haben wir immer auf dem Platz gebolzt, genau wie das die Kinder heute auch noch tun. Zu Hause haben mein Vater, meine Brüder und ich auch immer die Bundesliga und die Länderspiele der deutschen Mannschaften verfolgt. Dadurch wurde meine Begeisterung für den Fußball geweckt. Mit etwa 12 Jahren habe ich dann selbst als Schüler in der Jugendmannschaft in Luisenthal mit dem Fußball spielen angefangen und bin bis heute dabei.
3. Auch im hohen Fußballalter hast du es so manchem Jungspund in Sachen Fitness noch gezeigt und in Sachen Mentalität und Einstellung macht dir wahrscheinlich keiner was vor. Was ist dein Geheimnis?
Winne: Da gibt es kein Geheimnis. Wer mich kennt, weiß dass ich einen unbändigen Ehrgeiz und den bedingungslosen Willen zum Sieg habe, egal wie aussichtslos es auch erscheint.
4. In Männermannschaften für den LSV warst du bisher in 4 Jahrzehnten (80er, 90er, 2000er und 2010er) aktiv. Meinst du wir sehen dich demnächst nochmal auf dem Platz?
Winne: Aber selbstverständlich! Ich freue mich schon sehr auf die Spiele unserer neuen Alte Herren Mannschaft und hoffe darauf, dass es bald los gehen kann.
5. In deiner Karriere hast du mit vielen verschiedenen Spielern gekickt. Wer war dein Lieblingsmitspieler und warum und wer der beste Spieler, mit dem du zusammengespielt hast?
Winne: In meiner Jugendzeit und in der Männermannschaft waren wir eine super Truppe. Wir haben uns alle gut verstanden, auch wenn es auf dem Platz manchmal hart zur Sache ging. Ich habe mit allen gern zusammengespielt und kann da eigentlich keinen als einzelnen Lieblingsmitspieler benennen. Der beste Spieler mit den meisten Toren war zu meiner Zeit Rene Wagner.
6. Du warst immer für deine harte Spielweise bekannt. Gab es ein bestimmtes Motto, mit dem du in die Spiele gegangen bist?
Winne: Ein bestimmtes Motto gab es nicht. Ich war nur immer extrem ehrgeizig, motiviert und auch etwas verbissen. Dadurch war ich auch nicht immer der fairste Spieler auf dem Platz. Aber nach dem Spiel konnten die Differenzen meistens ausgeräumt werden. Meine harte Spielweise war in der ganzen Region gefürchtet und Spieler der gegnerischen Mannschaften, haben immer vor dem Spiel gesagt: „Denk dran Winne, wir wollen am Montag wieder alle unverletzt zur Arbeit.“
7. Wie sieht du die aktuelle Entwicklung des Vereins und was denkst du wie es in den nächsten Jahren weitergeht?
Winne: Die aktuelle Entwicklung kann man als sehr gut bewerten. Unser Verein ist mit der 1.Mannschaft und einigen Nachwuchsmannschaften, sowie der im Aufbau befindlichen Alte Herren Mannschaft denke ich gut aufgestellt. Auch stimmt mich der Um- und Anbau an unserem Vereinshaus optimistisch für die Zukunft. Der aktuelle Vorstand unseres Vereins leistet gute Arbeit und auch die Trainer im Nachwuchsbereich können Erfolge aufweisen. Ich hoffe diese positive Entwicklung bleibt weiterhin bestehen, so dass noch lange am Fuße des Kienbergs Fußball gespielt wird
8. LSV ist ja auch irgendwie Family Business, und du hast da einen gewaltigen und gehörigen Anteil daran. Der Name Seeber findet sich in fast allen Mannschaften und Altersklassen im Verein. Wie ist es bei unseren Sommercup-Veranstaltungen oder auch internen Vereinsturnieren mit der Familie in einer Mannschaft zu spielen?
Winne: Unsere Familie liegt mir immer sehr am Herzen. Wir sind alles gute Typen, verstehen uns super und halten zusammen. Es macht mir mega viel Spaß mit der Familie zu spielen und ich bin echt stolz auf euch alle, weil es auch meistens sehr erfolgreich war. Familie Seeber ist immer ein Garant für Erfolg und Zusammenhalt auf dem Platz.
9. Vor einigen Jahren warst du bereits erfolgreich als Nachwuchstrainer im Verein aktiv. Könntest du dir vorstellen erneut als Trainer im Verein zu arbeiten?
Winne: Die Nachwuchsarbeit lag mir zu jener Zeit sehr am Herzen, da mein Sohn Elias und auch einige Nichten und Neffen, so z. B. Marie und Georg wichtige und sehr gute Spieler in den Nachwuchsmannschaften waren. Ich glaube, im Nachwuchsbereich fehlt mir inzwischen etwas die Geduld. Ich könnte mir eher vorstellen mich im Männerbereich zu engagieren. Aber man weiß ja nie, was die Zukunft so bringt. Wenn Hilfe benötigt wird, bin ich da.
10. Nenne DAS SPIEL deiner bisherigen Karriere, welches dir besonders in Erinnerung geblieben ist und warum?
Winne: Ganz besonders in Erinnerung geblieben ist das Spiel, indem wir unseren ersten Sieg als Jugendmannschaft gefeiert haben. Das war 1984 in Schmerbach-Schwarzhausen. Zur Halbzeit führten wir bereits 3:0. Dann wurde es aber nochmal richtig eng, da der Gegner auf 3:2 rankam. Am Ende konnten wir das Spiel mit 5:3 für uns entscheiden. Auf der gemeinsamen Busfahrt nach Hause feierten wir unseren Sieg mit unserem Trainer Manfred Siewert und sangen alle zusammen „We are the champions“. Im Männerbereich gab es auch viele schöne Spiele, die mir in guter Erinnerung geblieben sind. Herausheben möchte ich das Heimspiel gegen Ballstädt als ich Anfang 20 war. Wir führten das Spiel mit 1:0. In der 90. Spielminute bekam Ballstädt einen Elfmeter, den ich als Torwart hielt. Damit war ich natürlich der Held des Spiels und überglücklich.